Gestaltung der Außenfassade mit Farben

FarbgestaltungAußenfassaden können nicht nur trist und grau sein. Sie sind das erste, was von einem Haus zu sehen ist. Deshalb werden sie immer mehr zu einem Blickfang. Jeder möchte sie seinen individuellen Ansprüchen anpassen.

Meist werden Fassaden mit Rauputz und einer geeigneten Außenfarbe veredelt. Hier gibt es 4 verschiedene Arten:

  1. Dispersionsfarbe
    Diese ist zweifellos der Renner auf dem Markt. Sie ist leicht zu verarbeiten und preiswert. Die Dispersionsfarbe besteht aus einer sehr feinen Verteilung von Kunststoffen (beispielsweise Ethylen, Vinylacetat, Styrol oder Acrylaten) in Wasser. Diese lösen sich nicht im Wasser auf, sondern sind in kleinsten Teilen vermischt. Ist das Wasser nach dem Auftragen vertrocknet, bleibt auf dem Anstrich eine Art Film. Da eine Mischung bei dieser Farbart vorliegt, werden Farbpigmente gut aufgenommen. Aus diesem Grund eignen sich Dispersionsfarben besonders für farbenfrohe Fassaden. Zudem ist sie leicht überstreichbar und weitgehend atmungsaktiv. Allerdings sollte diese Farbe nicht auf Kalkfarben, kalkhaltige oder schwierige (poröse) Untergründe gestrichen werden.
     
  2. Silikatfarbe
    Diese Farben ist eine Mineralfarben und werden nach dem Bindemittel, dem flüssigen Kaliumsilikat auch Wasserglas-Farben genannt. Da sie keine organischen Bestandteile und basisch wirken bietet die Dispersionsfarbe Algen oder Pilzen keinen Halt. Dieses Farbvariante wird auf zementgebundene und poröse Untergründe, Klinker und Ziegelsteine oder auch Faserzement gestrichen. Sie verbindet sich regelrecht mit dem Untergrund. In Fachkreisen wird dieses Verkieselung genannt. Zudem ist diese Farbe besonders diffusionsfähig, also durchlässig für Wasserdampf, und widerstandsfähig gegen säurehaltige Schadstoffe. Diese Art der Anstriche lässt sich problemlos mehrfach überstreichen und ist bekannt für seine satten Farben. Da nur wasserglasbeständige Pigmente eingesetzt werden können, ist die Farbpalette recht überschaubar.
     
  3. Kalkfarbe
    Diese Art der Farbe wird für moderne, hoch wärmegedämmte und mehrschichtig aufgebaute Fassaden eher nicht verwendet. Die Kalkfarbe blickt auf eine lange Geschichte zurück. Auf dem Land war es früher gang und gäbe Bauernhäuser, Ställe und Scheunen mit gelöschtem Kalk zu tünchen. Heute wird dieser Farbstoff nur noch bei Sanierungen verwendet. Der Anstrich ist alkalisch und wirkt dadurch desinfizierend. Deshalb gilt er als ausgesprochen atmungsaktiv und ökologisch. Nachteilig ist das die Kalkfarbe nicht sehr farbintensiv ist und sich deshalb nur für Pastelltöne eignet. Besonders gut lässt sich diese Farbtechnick auf noch feuchten Kalkputz auftragen, da sie dort langsam trocknen kann. Bevor der eigentliche Anstrich mit der Kalkfarbe erfolgt, wird der Untergrund mit einer Kalkmilch vorgestrichen. Erst danach erfolgt der Farbauftrag, welcher 2 bis 3 mal wiederholt werden muss. Kleiner Tipp: Um die Wischbeständigkeit zu erhöhen, kann man Kochsalz, Leinöl oder sogar Quark untermischen.
     
  4. Polymerisatharzfarbe
    Diese Farbe basiert nicht aus Wasser, sondern auf Lösemittel. Meistens werden diese mit Acrylharzen gebunden. Daher sind sie für Leicht- und Wärmedämmputze, die Polystyrol enthalten, nicht geeigneten. Auf mineralischen Putzen, wie Ziegelmauerwerk oder Beton, sowie Dispersionsfarbenanstrichen halten sie dagegen besonders gut. Polymerisatharzfarben haften sehr stark, penetrieren den Untergrund regelrecht und verfestigen ihn. Da sie kein Wasser enthalten, können diese Farben auch beim Minustemperaturen verarbeitet werden.