Elektrische Fußbodenheizungen individuell verlegen
Verschiedenste Bodenbeläge möglich
ElektrischeFußbodenheizungen werden nicht nur im Bad verwendet. In Räumen, wo man viel sitzt bietet eine elektrische Flächenheizung eine behagliche Ergänzung, wie zum Beispiel im Wohn- oder Esszimmer. Dies ist nur möglich, da die Fußbodenheizung mittlerweile unter verscheidenen Bodenbelägen verlegt werden kann.
Die besten Materialien sind keramische Fliesen und Platten sowie Naturwerksteine. Dazu gehören unter anderem Steinzeug, Steingut, Terrakotta, Marmor, Schiefer, Granit, Basalt u. a. m. Durch das schnelle Aufheizen dieser Stoffe wird für ein gutes Ansprechverhalten der Heizelemente gesorgt. Mit Einschränkungen sind auch Parkett, Laminat und PVC- sowie Linoleumböden verwendet werden. Doch hier sollte man auf die Herstellerhinweise achten, denn sie müssen „fußbodenheizungsgeeignet“ sein. Ein entsprechendes Symbol sorgt bei Teppichböden, die aus Synthetik- oder Naturfasern hergestellt wurden, für eine gute Orientierung.
Eine weitere Orientierungshilfe bei Bodenbelägen ist der Wärmedurchlasswiderstand. Da jedes Material eine andere Wärmeleitfähigkeit und Dicke hat, variiert dieser. Der Wert von 0,15 m² K/W sollte nicht überschritten werden. Wird ein Fußboden nicht mit Fliesen belegt, sollte der Wert bei 0,10 m² K/W liegen. So kann man später den Bodenbelag problemlos wechseln, auch wenn der Wärmedurchlasswiderstand höher ist.
Individuell verlegen
Für die elektrische Fußbodentemperierung kann man Heizmatten und Heizfolien verwenden. Die Heizleiter sind bei einer Heizmatte mäanderförmig auf einem Trägergewebe fixiert. Auf einer Polyesterfolie ist bei der Heizfolie eine Graphitschicht aufgetragen. Die Matte hat eine Aufbauhöhe von ca. 3 mm und die Folie von ca. 1 mm. Deshalb werden sie gerne bei Renovierungen im Gebäudebestand verwendet. Sie sind individuell zuschneidbar und lassen dadurch leicht verlegen. Im Wohnbereich wird meist nur Heizfolie verwendet, da diese nicht so warm wie eine Heizmatte wird. Hier reicht eine Fußbodentemperatur von 23 bis 24°C aus. Heizfolien eignen sich gut bei Holz- und Laminatböden, da diese nicht so stark erwärmt werden können. Stein- und Fliesenböden, wie zum Beispiel im Badezimmer, vertragen mehr Wärme. Daher werden in diesen Bereichen Heizmatten verwendet.
Unter den Fliesen werden die Matten direkt im Fliesenkleber verlegt. Diese Verfahren nennt man Dünnbett-Flächenheizung. Dabei müssen die Flächen unter den Dusch- und Badewannen freigelassen werden. Vor Belastungen wird die elektrische Fußbodenheizung bei PVC- und Linoleumböden durch eine stärkere Schicht Ausgleichsmasse. Nach unten müssen Matten und Folien auch mit einer Wärmedämmung versehen werden. Diese verlegt man zwischen Estrich und Rohbetondecke.
Die Fußbodenheizung wird über den normalen Haushaltsstrom betrieben. In der Wand wird eine Schalterklemmdose angebracht. Zwei Kabelkanäle verlaufen von ihr zum Estrich. Einer ist für die Anschlussleitung gedacht, der andere für den Temperaturfühler. Über diesen wird ständig die Bodentemperatur gemessen und an einen Raumregler übertragen. Dieser befindet sich an der Wand.
Elektrische Fußbodenheizungen sind komfortabel im Alltag
Die Fußbodentemperatur lässt sich über den Raumregler steuern. Innerhalb kurzer Zeit sind die Fliesen im Bad warm, da sie ein direktes Ansprechverhalten besitzen. Wird die Fußbodentemperierung nur für die Fußwärme benutzt und nicht für die Raumheizung, kann man die Bodentemperatur ganz nach den eigenen Bedürfnissen einstellen, unabhängig von der Raumtemperatur. Möchte man die Fußbodentemperierung auch zum heizen des Raumes nutzen, so muss ein zusätzlicher Raumluftsenor installiert werden. Leider ist die Einstellung der Bodentemperatur bei dieser Variante nicht mehr so flexibel. Ist die Fußbodentemperatur erreicht, schaltet sich die Bodentemperierung automatisch ab, egal ob die gewünschte Raumtemperatur erreicht wurde oder nicht.
Die elektrische Fußbodentemperierung darf nicht durch Schränke oder anderen Möbeln flächig abgedeckt werden. Sonst kann keine dauerhafte einwandfreie Funktion gewährleistet werden. Durch Umstellen der Möbel lässt sich dies später jedoch nicht vermeiden. Hier kann man durch Füße unter den Schränken und Polstermöbeln Abhilfe schaffen. Sie sorgen für den richtigen Abstand zum Boden. Um bei der Inneneinrichtung jederzeit flexible zu sein, kann man sich schon vorab für selbstregelnde Matten und Folien entscheiden.